Sanierung.
Mehrfamilienhaus am Kranichweg.
Die Liegenschaft Kranichweg 2 + 4 ist das älteste der drei baugleichen Hochhäuser in Betonelementbauweise im Quartier Thoracker in Muri bei Bern. 2006 stellte der Bauherr in einem Wettbewerbsverfahren die Aufgabe, einen Lösungsvorschlag zu erarbeiten, wie das Hochhaus in bewohntem Zustand saniert werden könnte.
Wir behandelten folgende drei Interventionsbereiche:
1. Die Erneuerung der Fassade nach Minergie Standard
2. Die Anpassung der Grundrisse an zeitgerechte Wohnformen
3. Der Ersatz der technischen Grundinstallationen
Ort: | Muri bei Bern |
Typologie: | Sanierung |
Bauzeit: | 2015 – 2017 / 2008 – 2010 |
Bausumme: | CHF 11.2 / 13 Mio. |
Status: | Abgeschlossen |
Bauträgerschaft: | Allianz Suisse Versicherungen AG |
Die Fassadensanierung erforderte nebst der konstruktiven und energetischen Planung auch die Erarbeitung einer Reinterpretation des Gestaltungsplans, dem das Hochhausquartier unterliegt. Dazu musste der Kontakt mit den Behörden sowie mit den Eigentümern der anderen Hochhäuser gesucht und ein Konsens gefunden werden. Dieser wurde anschliessend als Zusatz des bestehenden Gestaltungsplans formuliert und von der Baukommission verabschiedet.
Ein ausführlicher Informationsabend 6 Monate vor der Innensanierung war der Beginn des Dialogs, der nach Baustart per Brief oder anhand Informationsbrett weitergeführt wurde. Weiter waren die Material- und Personenflüsse so zu koordinieren, dass sie möglichst reibungslos aneinander vorbei gingen. Diese logistischen Aufgaben mussten aufgrund knapper Platzverhältnisse minutiös geplant werden.
Die erste Phase der Sanierung betraf die Fassade. Der gesamte bestehende Dämmperimeter wurde zusätzlich isoliert und mit einer hinterlüfteten Aluverbundplatten-Fassade versehen. Die Fenster ersetzte man durch Wechselrahmenfenster. Sichtbar bleibende, vorspringende Betonelemente waren zu reinigen und durch eine Hydrophobierung zu schützen.
Die Innensanierung war die zweite Phase, die in fünf überlappende Etappen gegliedert wurde. Jede Etappe dauerte 2 Wochen für den Rohbau und 2 Wochen für den Ausbau. So konnten 15 – 16 übereinander liegende Wohnungen in 4 Wochen saniert und die gesamte Grundsanierung der 83 Wohnungen in 3 Monaten realisiert werden. Die grösste Herausforderung dabei war, nebst den Grundinstallationen zusätzlich Platz für die grossen Querschnitte der neuen Komfortlüftungsrohre zu finden, ohne die Statik der Betonelemente zu stark zu schwächen.